In dieser Folge zeige ich dir, wie du eine Jahresplanung erstellst, die nicht in der Schublade verstaubt, sondern wirkt. Du lernst, wie du langfristige Ziele grob, kurzfristige Schritte präzise planst und mit klaren Meilensteinen Struktur in dein Unternehmerjahr bringst – realistisch, umsetzbar und alltagstauglich.
Der Jahreswechsel ist für viele Unternehmer:innen der Moment, um darüber nachzudenken, was sie im vergangenen Jahr erreicht haben. Früher war das für mich oft ein schwieriger Moment. Die guten Vorsätze des Vorjahres haben meist nicht lange angehalten und spätestens Ende Februar war ich wieder im Alltagstrott und hatte die Ziele aus den Augen verloren. Das hat mich jedoch nicht davon abgehalten, zum kommenden Jahreswechsel wieder Ziele zu definieren. Wenn du auch zu den Unternehmer:innen gehörst, die jedes Jahr Pläne erstellen, nur um sie dann zu vergessen, ist diese Folge genau das Richtige für dich. Aber auch wenn du schon erfolgreicher bist, wenn es darum geht, deine Jahrespläne umzusetzen, kannst du mit Sicherheit etwas mitnehmen. Ich werde dir meine Tipps und Tricks verraten, wie du einen soliden Plan aufstellen und umsetzen kannst. Bleib dran.
Bevor wir ins Thema Jahresplanung einsteigen, habe ich noch ein anderes Anliegen. Kennst du Unternehmer:innen, bei denen es nicht rund läuft? Unternehmen, die eigentlich wachsen müssten, es aber irgendwie nicht schaffen? Dann bitte ich dich, ihnen einen Gefallen zu tun und meinen Podcast weiterzuempfehlen. Ich freue mich über jede:n neue:n Hörer:in!
Zurück zum Jahresplan. Als Unternehmer:innen lernen wir schnell, dass wir ohne Plan nichts erreichen. Planen hilft uns, uns auf verschiedene Situationen einzustellen und die Zukunft bis zu einem gewissen Grad vorherzusehen. Wer planlos unterwegs ist, wird früher oder später Überraschungen erleben, die unweigerlich zu Überlastung und Chaos führen. Die häufigste Reaktion darauf ist ein sehr detaillierter Plan. Es geht also von der Unter- zur Überorganisation. Aus der zuerst fehlenden Struktur schlägt das Pendel um in eine peinlich genaue und höchst detaillierte Planung des ganzen Jahres.
Leider ist dieser Ansatz genauso zum Scheitern verurteilt wie der planlose.
Wer zu detailliert plant, verbringt letzten Endes mehr Zeit mit dem Planen und Anpassen des Plans als mit der Umsetzung der Dinge.
Bald schon verstaubt der Plan in der Schublade. Nicht zuletzt, weil wir gar nicht alles voraussehen können und das Leben uns immer wieder mit überraschenden Wendungen auf Trab hält. Je genauer wir planen, desto exakter irren wir uns.
Der Schlüssel liegt wie so oft irgendwo in der Mitte:
so allgemein wie möglich, so genau wie nötig. Doch was heißt das genau?
Ich habe einen Grundsatz entwickelt, der mir dabei hilft, eine gute und robuste Planung aufzustellen:
Je kurzfristiger, desto detaillierter, je langfristiger, desto allgemeiner.
Konkret bedeutet das, dass ich meine langfristigen Ziele eher ungenau plane.
In Folge 3 habe ich dir den strategischen Visions- und Umsetzungsplan vorgestellt. Er bildet die Basis für meine Planung. Zunächst schaue ich mir meine Vision an. Wo will ich langfristig hin? Was ist mein großes Ziel? Was ist mein „Warum” und meine Nische? Wie sieht meine Marketingstrategie aus? Wie soll mein Unternehmen in drei bis fünf Jahren aussehen? Anhand dieser Informationen kann ich nun meinen Einjahresplan erstellen.
In der ersten Phase lege ich die wichtigsten Kennzahlen fest. Das sind Umsatz, Gewinn und eine bis zwei zusätzliche, für das Business relevante Zahlen. Auch wenn diese Phase schnell beschrieben ist, verbringe ich in der Realität hier die meiste Zeit. In der Realität verbringe ich hier die meiste Zeit. Einen guten Finanzplan aufzustellen, ist aufwändig. Vielleicht werde ich einmal eine ganze Folge nur diesem Thema widmen.
In der zweiten Phase geht es um konkrete Ziele. Ich überlege, welche Ziele ich im kommenden Jahr erreichen muss, um meine 3- oder 5-Jahres-Meilensteine zu erreichen. Diese schreibe ich auf ein Whiteboard. Dafür teile ich das Whiteboard in 6–8 gleich große Felder auf. In jedes Feld schreibe ich oben den Namen des Ziels. Ich beschränke mich bewusst auf maximal sechs bis acht Ziele, um den Fokus nicht zu verlieren.
Anschließend überlege ich mir für jedes Ziel die wichtigsten Meilensteine, die ich im Laufe des Jahres erreichen möchte.
Gerne erkläre ich das an einem Beispiel: Vor knapp drei Jahren hatte ich mir vorgenommen, diesen Podcast aufzubauen. Das Jahresziel hiess damals „Podcast aufbauen“. Die Meilensteine waren:
Nachdem ich das mit all meinen Jahreszielen gemacht habe, steht mein Jahresplan. Nun kann ich mit den Details des Jahresplans in die Rock-Planung gehen. Dabei dienen mir die Meilensteine als Rock-Kandidaten. Diese werde ich in der Quartalsplanung deutlich detaillierter ausarbeiten.
Einmal im Quartal schaue ich mir meinen Jahresplan wieder an, hake ab, was bereits umgesetzt ist, und plane, was im nächsten Quartal ansteht. Dabei kann es vorkommen, dass ich nicht an allen Jahreszielen in einem Quartal arbeite.
Für mich hat sich diese Methode bewährt, und ich setze sie auch bei all meinen Kunden erfolgreich ein. Nun bin ich natürlich gespannt darauf, zu erfahren, wie du dein Jahr planst und welche Erfahrungen du gemacht hast. Schreib mir doch an podcast@antarius.ch. Ich freue mich über jede Rückmeldung.
Zum Schluss wieder wie immer dieZusammenfassung der Folge:
In der nächsten Folge werde ich auf die mittelfristige Planung eingehen und dir zeigen, wie du deine Meilensteine für die nächsten drei bis fünf Jahre setzen kannst. Ich würde mich freuen, wenn du wieder dabei wärst.
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg und Spaß mit deinem Business. Bis zum nächsten Mal!